Freitag, 5. Februar 2010

Von Huehnern und Regen - Abenteuer in Luanda

ihr lieben!
bitte verzeiht zunaechst die tippfehler, aber diese tastatur hier ist echt ein wenig anstrengend. ich geb mein bestes.

also: ich bin also wieder in luanda, da wo so vieles im februar 2009 seinen anfang genommen hat, nachdem ich nach zwei monaten genug hatte von nairobi. ich habe gute freunde wieder getroffen und mich gestern um das projekt von einer freundin gekuemmert. ich habe die schule, in der sie freiwillig gearbeitet hat, besucht, und von ihren spenden zement und stifte gekauft. holterdipolter gings dann von luanda nach epang'a zu der schule. der zement wurde abgeladen, um demnaechst fuer klassenraeume verwendet zu werden und ich wurde herzlich begruesst. und dann habe ich jede der 15 klassen besucht, meiner leier abgezogen, von wegen jina langu ni laura, nimetoka ujerumani na andrea ni rafiki yangu. und ich hab euch hier was mitgebracht: einen bleistift fuer jeden schueler, "moja moja tu". die schueler haben jedesmal wieder angefangen: nzuri sana mwalimu, asante, shikamoo? (uns gehts gut, herr lehrer, danke und ihnen?) dann meine leier, stifte verteilen, naechster klassenraum, nzuri sana mwalimu... 15 klassen koennen ganz schoen anstrengend sein. aber ich war froh, dass ich ein kleines ibsschen der schule und meiner freundin helfen konnte. als wir die schule verliessen, hatten wir schon drei tasen tee intus: vom fruehhstueck bei jethron, vom chairman des schulkommitees und dann noch von der schule selbst. aber dabei sollte es nicht bleiben: weiter gings zur mutambi women group, wo ich vor einem jahr an einem work camp teilgenommen habe. wir wurtden herzlich begruesst und natuerlich gabs wieder was zu essen. leider hat die gruppe schwierigkeiten, ihre mitglieder, hauptsaechlich alte witwen, zu mobilisieren und so hat sich in dem einen jahr kaum was getan. doch ich hatte auch die chance, die beiden maedchen, die einmal eine lippenspalte hatten, zu sehen. nach den operationen, bei denen ich sie unterstuetzt hatte, haben sie keine schwierigkeiten mehr beim atmen oder essen. sie werden nun von der umgebung akzeptiert (waehrend sie vor der operation noch als boese geister angesehen und gemieden wurden) und haben koerperlich und psychisch zugelegt. zu fany wurden wir dann noch nach hause eingeladen, ein sehr einfaches haus mit schlechten waenden und tueren, aber mit viel essen. und weil fanys mutter hagari das noch nicht als ausreichende dankesgeste ansah, gab sie mir noch ein lebendiges huhn mit auf den weg. ich lief also durch die gegend mit einem leicht gestressten, aber recht huebschen huhn auf dem arm. leute, ich bin stolze besitzerin eines huhns... :) das tier wird wohl bei jethron bleiben, es hat sich schon an seine mitbewohner, die anderen huehner gewoehnt.

gestern nacht hat es dann noch voplle kanne geregnet. auf jethrons blechdach klingt das dann nicht wie geplaetscher, sondern eher beaengstigend laut. das ist die zeit, in der jethron nicht schlaeft, denn man weiss nie sicher, ob nicht jemand fremdes im haus ist und sachen klaut, waehrend man in dem ohrenbetaeubenden laerm gar nichts mitkriegt.
jetzt weht ein leichter wind, das ist ein bisschen erfrischend. die wassermassen haben richtige furchen in die roten trampelpfade gewaschen. es ist hier so schoen, felsen ueberall und durch das auf und ab der landschaft zeichnen sich tolle aussichten auf gruene haenge.

--- bis hier her konnte ich gestern schreiben, und dann gabs stromausfall. tschabumm, alles schwarz. vermutlich auch eine nachwirkung des regens. deswegen gehts heute hier weiter:

der regen, der gestern nachmittag und letzte nacht weiterging, hat die roten trampelpfade in reissenden stroemen ausgewaschen. man muss sich jetzt immer zweimal ueberlegen: nehme ich diesen weg als abkuerzung oder bleibe ich dann im matsch stecken?
gestern waren wir noch auf dem markt, denn montag und donnerstag ist market day in luanda, das heisst man kann frauen, die lautstark ihre ware anpreisen, obst, gemuese, kinderklamotten, koerbe, kochtoepfe, bunte stoffe und zucker, amaranth und waschpulver in kleinstmengen abkaufen. nachdem gestern dann der strom ausfiel, sind wir in das buero von jesses und jethrons neuer organisation gefluechtet und haben es uns dann bei jethron zu hause gemuetlich gemacht. ich hab einen brief geschrieben und einen plan entwickelt, wie ich apiyo, dem anderen operierten maedchen, dass in sehr armen verhaeltnissen lebt, weiterhin in sachen schulische erziehung helfen kann.

jetzt machen wir uns aber erstmal auf den weg nach takatifu gardens, zu den lieben leuten da, die einen haufen gute arbeit haben und mir wenig zeit zum nachdenken geben werden. das ist auch mal ganz gut. wir wollen von da am wochenende mal einen abstechjer in den regenwald machen, weil auch da deutsche und kenianische freunde von uns leben und arbeiten. ach ja, das ist mein kenia, und ich bin so beschaeftigt damit, all die alten plaetze und freunde zu besuchen, dass ich ueberhaupt nicht das beduerfnis habe, neue orte zu entdecken.

ich weiss noch nicht, wann ich mich wieder melde, vielleicht erst aus nairobi. und fuer alle, die so grosszuegig gespendet haben: ich arbeite an einer genauen ausfuehrung der verwendung des spendengeldes, die ich aber vermutlich erst aus deutschland hier online stellen werde. das dauert aber nicht mehr lange. in weniger als zwei wochen bin ich schon wieder zu hause. zu hause in deutschland. und nicht mehr zu hause in kenia.

euch einen schoenen fasching und ein hoffentlich so schopenes wochenende wie ich es haben werde. hab euch lieb!!

1 Kommentar:

  1. Einen Gruß von Deinem Zuhause in Deutschland an Dein Zuhause in Kenia.
    Bei uns regnet es zur Zeit auch. Dazu haben wir aber gerade mal 0 Grad. Lass es Dir weiterhin gut gehen. Eine aktuelle Spendenliste habe ich Dir geschickt. Auch von mir DANKE an alle Spenderinnen und Spender. Es ist beeindruckend, dass immer noch welche eingehen und von lieben Menschen, von denen ich zum Teil den Namen gar nicht kenne.
    Liebe Grüße an Dich, Laura.

    Papa

    AntwortenLöschen